Stadtteilmütter in zwölf Familienzentren:

Scheeres stellt Modellprojekt vor

In zwölf Berliner Familienzentren arbeiten nun festangestellte Stadtteilmütter – in jedem Berliner Bezirk eine. Ermöglicht wird dies durch ein neues Modellprojekt, das Berlins Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres, am heutigen Freitag vorgestellt hat. Das Projekt ist zum 1. April gestartet. Im aktuellen Haushalt stehen dafür jeweils 350 000 Euro im Jahr zur Verfügung.

Sandra Scheeres: „Stadtteilmütter sind eine Berliner Erfolgsgeschichte. Seit 2004 leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Integration von Familien mit Migrationshintergrund. Die speziell qualifi-zierten Frauen – selbst Mütter und mit Migrationshintergrund – beraten Eltern, stärken Erziehungskompetenzen, vermitteln Hilfen und verbessern so die Bildungs- und Entwicklungschancen von Kindern. Oft sind sie aber nur im Rahmen von Beschäftigungsmaßnahmen und befristet tätig. Das Modellprojekt ermöglicht sozialversicherungspflichtige Anstellungen, verankert diese wichtige Tätigkeit in den Familienzentren und weitet den Einsatz von Stadtteilmüttern auf alle Bezirke aus.“

Die ersten Stadtteilmütter wurden 2004 geschult. Seitdem haben insgesamt rund 920 Migrantinnen die Qualifizierung durchlaufen. Die Schulungen erfolgen durch das Diakoniewerk Simeon, die Diakoniegemeinschaft Bethania oder das Diakonische Werk Berlin. Sie umfassen Themen wie körperliche und seelische Entwicklung von Kindern, Sprachförderung, Kita- und Schulsystem, Gesundheitsförderung und Sexualerziehung.

Derzeit sind rund 120 Stadtteilmütter vor allem in den drei Bezirken Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte im Einsatz. Im Rahmen des neuen Modellprojekts können Stadtteilmütter nun als Sprach- und Kulturmittlerinnen auch in anderen Bezirken tätig werden, unter anderem in Familienzentren in Altglienicke, Buch und Spandau.

Bisher gibt es 36 vom Land Berlin geförderte Familienzentren, jeweils drei pro Bezirk. Sie richten sich mit ihrem Angebote vor allem an Familien mit kleinen Kindern und sind wichtige Treffpunkte, Informationsbörsen und Beratungsstellen in einem.

Wie Sandra Scheeres am Freitag bekannt gab, gehen im Sommer 2018 sechs weitere vom Land geförderte Familienzentren an den Start. Diese werden in Wedding, im nördlichen Prenzlauer Berg, Friedenau, Rudow, Biesdorf und Karlshort liegen. Die Förderung pro Familienzentrum beträgt 72 000 Euro im Jahr.

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, 6.4.2018